Kennzeichen
Der Steinkauz ist mit einer Größe von ca. 22 cm und einer Flügelspannweite von 55-60 cm der kleinsten Eulenart am Niederrhein. Männchen und Weibchen sind gleich groß. Mit einem Gewicht von ca. 180 g erreicht er die ungefähre Größe einer Amsel. Seine Oberseite ist dunkelbraun mit vielen hellen Flecken. Das Brustgefieder ist weißgelblich mit braunen Längsflecken. Die Beine sind weiß gefiedert. Der Steinkauz ist eine kleine kurzschwänzige und gedrungene Eule mit einem flachen Kopf. Er hat große gelbe Augen und weiße Streifen über den Augen. die wie Augenbrauen wirken. Er ist Gegensatz zu anderen Eulen oft auch tagaktiv. Die Hauptjagdzeit ist von Sonnenuntergang bis zum Sonnenaufgang. Zwischen 24.00 und 2.00 Uhr legt er oft eine Ruhezeit ein. Er hat einen wellenförmigen tiefen Flug ähnlich dem des Spechtes.
Lebensraum
Der ideale Lebensraum für den Steinkauz ist die Streuobstwiese mit alten Obstbaumbestand und kurz gefressener Wiese, Parkanlagen und Feldgehölz in offener Kulturlandschaft. Der Steinkauz ist ein Ganzjahresvogel
Fortpflanzung
Der Steinkauz lebt häufig in Dauerehe und ist brutplatztreu. Er brütet gerne in Höhlen von Obstbäumen und Kopfweiden. Da diese Brutplätze immer weniger werden nimmt er auch gerne Nisthilfen an. Nach der Balz (zwischen Februar und April) werden im April bis Mai die Eier gelegt. Nach einer Brutzeit von 24-28 Tagen bleiben die Jungen noch weitere 30-40 Tage im Nest. Nach 1-2 Woche können sie fliegen. Sie werden von den Altvögeln noch ca. 2 Monate versorgt. Im September werden sie von den Eltern vertrieben und sie müssen sich ein eigenes Revier suchen.
Nahrung
Der Steinkauz ernährt sich von Kriechtieren (Regenwürmer, Käfer), Kleinsäugern Insekten und auch von Vögeln (Die größte gefundene Beute war ein großer Buntspecht). Er jagt gerne von einem Ansitz, im Flug aber auch zu Fuß ist er sehr schnell.
Tatkräftige Unterstützung beim Bau von neuen Nisthilfen haben wir von den Xantener Pfadfindern und den Schülern des Stiftsgymnasiums erhalten. Danke für die Hilfe.
Ab Februar bis April ist die Balzzeit der Steinkäuze. Die Steinkauzkartierung wird seit 2002 jährlich im Februar, März und April über die gesamte
Fläche von Xanten durchgeführt. Dabei wird an ca. 200 Stellen nachts verhört. Der Bereich der Ortsgruppe Xanten geht von der Reeser Schanz bis nach Birten. Die
zu verhörende Fläche beträgt 72 km2. Die gefundenen Steinkäuze werden mit Koordinaten in topographische Karten
eingetragen.
Im Juni werden alle 150 Nisthilfen auf Brut kontrolliert. Hierbei wird die Anzahl der Eier, der Jungvögel und deren Alter in einer Tabelle aufgenommen. Gleichzeitig werden Reparatur- und
Säuberungsmaßnahmen mit notiert.
Leider ist die Steinkauzdichte in Xanten rapide nach unten gegangen. Nach einer alten Erhebung hatten wir 1990 ca. 60 Paare in Xanten. In 2003 waren es auch 60 Paare. In 2009 hatten wir den höchsten Stand mit 86 Paaren. Leider sind auch die letzten Jahre, trotz warmer Winter, nicht besser geworden. Wir können den Rückgang nur so begründen: Die Landwirtschaft stellte ihre Milchviehhaltung immer stärker auf 24 Stunden Viehaltung im Stall um. Die Wiesen werden dadurch nur noch zur Heuherstellung benutzt. Da findet der Steinkauz keine Nahrung mehr. Auch die gesamte Artenvielfalt leidet darunter sehr.
Im Herbst, wenn alle Jungen ausgeflogen sind, werden die Schäden an den Nisthilfen behoben. Da die ersten Kästen über zehn Jahre alt sind müssen wir nun nach und nach die alten Kästen durch neue ersetzen.
Mitglieder der Eulengruppe
Karl Heinz Alshut (Eule2 unser Seniorberater)
Berit Bauer
Gabi Deymann
Otto Deymann
Claudia Doering
Jessi Doering
Thomas Geurtz
Günni Michalowitzsch
Manfred Schmidtke